Insofern ein Mensch auf Grund von Erkrankungen, akuten Verletzungen oder krankhaften Veränderungen nicht mehr in der Lage ist Stuhl oder Urin auszuscheiden, wird durch eine künstlich angelegte Körperöffnung die Ausscheidung sichergestellt. Diese chirurgisch angelegte Körperöffnung nennt man Stoma. Je nachdem, mit welchem Organ das Stoma mit der Hautoberfläche verbunden ist spricht man von einem Dünndarm-, Dickdarm- oder Blasenstoma (Ileo-, Colo- oder Urostoma).  Die Ausscheidung wird dann nicht mehr über den After oder den Harnleiter ausgeschieden, sondern durch das Stoma in einen Beutel abgeleitet.

Menschen, die davon betroffen sind, müssen das Handling lernen mit der künstlichen Ausleitung zurecht zu kommen. Dies betrifft die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, die Hautpflege als auch das Wechseln des Stomabeutels. Dies passiert Stück für Stück, da dies ein sehr einschneidendes Ereignis ist und starke Auswirkungen auf das soziale Leben hat. Man kann dann nicht einfach mal auf Toilette, sondern muss lernen das System zu Hause als auch im öffentlichen Leben zu wechseln, damit man am täglichen Leben ohne Angst und mit Freude teilnehmen kann. Um das perfekte Hilfsmittel für sich zu finden, Routine beim Wechsel zu gewinnen, Alltagshelfer zu nutzen und somit auch wieder Sicherheit zu erlangen,  sind professionelle Fachkräfte notwendig, die einem durch Ihre Kenntnisse und Erfahrungen unterstützen können. Wir sind für Sie da und begleiten Sie hierbei gerne!

Wenn man von einem Dünndarmausgang oder Ileostoma spricht bedeutet dies, dass eine Ausleitung des Stuhls vom Dünndarm über die Bauchdecke erfolgt.  Da im Dickdarm dem Stuhl das Wasser als auch die Verdauungssäfte größtenteils entzogen werden, dieser Darmabschnitt jedoch nicht passiert wird, ist der Stuhl sehr dünnflüssig und aggressiv.

Menschen mit einem Ileostoma müssen daher in Bezug auf die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme gut geschult sein, damit sie ausreichend Nährstoffe und Flüssigkeit zu sich nehmen. Der regelmäßige Wechsel des Systems mit Hautreinigung als auch Inspektion ist erforderlich, um Hautirritationen vorzubeugen und Schädigungen schnellstmöglich zu behandeln.

Spricht man von einem Colostoma, bedeutet dies, dass eine Ausleitung des Stuhls vom Dickdarm über die Bauchdecke ausgeleitet wird. Im Gegensatz zum Ileostoma ist der Stuhl geformt. Alle Nährstoffe und auch ausreichend Flüssigkeit wurden  aus der Darmwand dem Körper zurückgeführt.

Menschen mit einem Colostoma müssen dennoch auf die Ernährung achten und herausfinden, welche Lebensmittel stopfend oder abführend wirken, dies nennt man Stuhlmanagement. Der regelmäßige Wechsel des Systems mit Hautreinigung als auch Inspektion ist erforderlich, um Hautirritationen vorzubeugen und Schädigungen schnellstmöglich zu behandeln.

Sofern von einem Urostoma die Rede ist, meint dies die Ableitung von Urin nicht wie üblich über die Blase und den Harnweg, sondern über den vorher geschalteten Harnleiter (der den Urin von der Niere in die Blase leitet) über die chirurgisch hergestellte Körperöffnung der Bauchwand. Für die betroffenen ist es ebenfalls relevant, dass Sie lernen mit der neuen Situation gut zurecht zu kommen, das System bestmöglich eigenständig wechseln können und die Hautpflege und -inspektion durchzuführen.